âStay aliÂve: Das ist kein Spielâ ist ein (Sci-Fi-)Thriller des deutÂschen Autoren und VielÂschreiÂbers Frank Maria ReiÂfenÂberg, der sich besonÂders fĂŒr die LeseÂförÂdeÂrung von Jungs einÂsetzt. Mit seiÂnem aktuÂelÂlen Werk dĂŒrfÂte dieÂser FörÂdeÂrung nichts mehr im Wege steÂhen (wobei das Buch auch priÂma fĂŒr MĂ€dÂchen geeigÂnet ist), denn es entÂfĂŒhrt seiÂne Leser*innen zu einer CliÂque von JugendÂliÂchen, die an einem von einer KI gesteuÂerÂten ComÂpuÂterÂspiel teilÂnehÂmen, das auf der ganÂzen Welt begeisÂtert gespielt wird. Der GewinÂner erhĂ€lt zum Schluss 7 MilÂlioÂnen Euro! Die EndÂrunÂde finÂdet auf einer einÂsaÂmen Insel statt. âEreÂbosâ meets âHerr der FlieÂgenâ plus eine kleiÂne PriÂse âFluch der KariÂbikâ;-) Cool, abenÂteuÂerÂlich und spanÂnend erzĂ€hlt. FĂŒr JugendÂliÂche ab 12 JahÂren, die norÂmaÂlerÂweiÂse nicht so viel lesen.
Sie sind zu fĂŒnft. Und sie sind verÂdammt gut, in dem, was sie tun: Zocken. HunÂter, der ein begnaÂdeÂter Hacker ist: âManchÂmal hat er das GefĂŒhl, seiÂne FinÂger fĂŒhÂren ein EigenÂleÂben, jedenÂfalls wenn er ein SmartÂphone oder eine KonÂsoÂle in der Hand hĂ€lt und zockt. SeiÂne FinÂger reagieÂren scheinÂbar schnelÂler, als die SignaÂle in seiÂnen kleiÂnen grauÂen ZelÂlen ankomÂmen.â (Zitat aus âStay aliÂve: Das ist kein Spielâ S.8). Joey, der vor allem ĂŒber eine straÂteÂgiÂsche BegaÂbung verÂfĂŒgt. MagÂgie, die Kind reiÂcher Eltern ist und ihnen die ganÂzen LapÂtops besorgt hat. Rebel, die skruÂpelÂlos ist. Und Jaden, der einen herÂvorÂraÂgenÂden Instinkt hat und im Lösen von RĂ€tÂseln unschlagÂbar ist. Jetzt haben sie sich bei einem Spiel angeÂmelÂdet, das sich eigentÂlich gar nicht spieÂlen dĂŒrfÂten: âSeven Soulsâ. Sie sind noch nicht 16. Doch sie geben bei ihrem gemeinÂsaÂmen AnmelÂdeÂacÂcount einen falÂschen Namen an. VerÂsteÂcken sich in einem ForstÂhaus im Wald, wo sie sich heimÂlich zum Zocken trefÂfen. Weil sie zu fĂŒnft sind, komÂmen sie richÂtig gut vorÂan, wechÂseln sich immer ab beim SpieÂlen. â..sie mĂŒsÂsen rund um die Uhr am Ball bleiÂben. Jede PauÂse wirft einen zurĂŒck, weil die kĂŒnstÂliÂche IntelÂliÂgenz, die hinÂter dem GanÂzen steckt, jede SpielÂfiÂgur einÂfach im Auto-Modus weiÂterÂlauÂfen lĂ€sst, mit reduÂzierÂten FĂ€higÂkeiÂten, aber stĂ€nÂdig in Gefahr, von andeÂren rausÂgeÂkickt zu werÂden.â (Zitat S.36) DesÂhalb schafÂfen sie es auch richÂtig weit im Spiel. Doch dann werÂden sie eines Tages von einer Frau, die sie âdie PunÂkeÂrinâ nenÂnen erwischt und erpresst: âEr hat minÂdesÂtens zwei EbeÂnen der FireÂwall geknackt, die das ProÂgramm schĂŒtÂzen. Stimmtâs oder habe ich recht, HunÂter? So weit sind bisÂher nur ein paar rusÂsiÂsche Hacker gekomÂmen, die dafĂŒr die UnterÂstĂŒtÂzung des GeheimÂdiensÂtes hatÂten. Ihr seid aus dem Spiel, so was von aus dem Spiel. Die einÂziÂge ChanÂce, das zu verÂhinÂdern, ist mit mir zusamÂmenÂzuÂarÂbeiÂten.â (Zitat S.30) Die PunÂkeÂrin will sie auf das LuxusÂschiff âSeven Soulsâ lotÂsen, damit sie auch am letzÂten Level des Spiels teilÂnehÂmen könÂnen. DieÂses finÂdet in der ReaÂliÂtĂ€t statt. Die Fahrt fĂŒhrt an einen Ort, den nieÂmand kennt, wahrÂscheinÂlich eine einÂsaÂme Insel. Die JugendÂliÂchen, die sich keiÂne wirkÂliÂchen GedanÂken darÂĂŒber gemacht haben, wie sie es tatÂsĂ€chÂlich auf das Schiff schafÂfen könnÂten, lasÂsen sich darÂauf ein und besteiÂgen das Schiff. Doch dann gerĂ€t auf einÂmal alles auĂer KontrolleâŠ
Das Cover ist schön gestalÂtet, macht bereits neuÂgieÂrig auf die GeschichÂte. Sogar das Bild passt 1A zum Inhalt, denn die Insel, die â wenn man sich dieÂse genauÂer anschaut â wie ein TotenÂkopf wirkt, stellt wirkÂlich die Insel aus dem Buch dar. Der ThrilÂler macht mit einem Zitat neuÂgieÂrig: âItâs not over when you lose. Itâs over when you quit.â (Zitat S.5) und ist mit einem CountÂdown verÂseÂhen, der mit der KapiÂtelÂĂŒberÂschrift âNoch sieÂben Tageâ beginnt. Die GeschichÂte ist in perÂsoÂnaÂler ErzĂ€hlÂweiÂse geschrieÂben aus der jeweiÂliÂgen Sicht der fĂŒnf JugendÂliÂchen. Die SpraÂche ist recht einÂfach, der ErzĂ€hlÂstil sehr flĂŒsÂsig und gut zu lesen. Das SchriftÂbild ist auch etwas gröÂĂer gestalÂtet. Zudem lockern EinÂschĂŒÂbe mit NachÂrichÂtenÂarÂtiÂkel das GanÂze auf. Schön sind auch die ZeichÂnunÂgen, die zwiÂschenÂzeitÂlich eine ganÂze SeiÂte fĂŒlÂlen und die einÂzelÂnen ChaÂrakÂteÂre zeiÂgen und von HelÂge Vogt illusÂtriert sind. Die FiguÂren muss man am Anfang erst einÂmal ein bissÂchen ausÂeinÂanÂderÂhalÂten könÂnen, da der ThrilÂler insÂgeÂsamt der rasant und temÂpoÂreich geschrieÂben ist, bleibt natĂŒrÂlich fĂŒr ChaÂrakÂterÂentÂwickÂlung nicht so viel Zeit, man hat aber doch das GefĂŒhl jeden der JugendÂliÂchen ein wenig einÂschĂ€tÂzen zu könÂnen. Auch das TheÂma DiverÂsiÂtĂ€t und RasÂsisÂmus werÂden in âStay aliÂve: Das ist kein Spielâ unaufÂdringÂlich mit einÂgeÂflochÂten: ein JugendÂliÂcher fĂŒhlt sich nicht als JunÂge, sonÂdern als MĂ€dÂchen und outet sich; ein MĂ€dÂchen hat ein kĂŒnstÂliÂches Bein; und ein JugendÂliÂcher hat eine andeÂre HautÂfarÂbe und wird desÂweÂgen beleiÂdigt. Sehr geheimÂnisÂvoll ist die PerÂspekÂtiÂve des âWĂ€chÂtersâ, die zwiÂschenÂzeitÂlich in einem andeÂren SchriftÂbild immer wieÂder einÂgeÂschoÂben wird und der die JugendÂliÂchen vom Spiel aus schon seit gerauÂmer Zeit beobÂachÂtet: âSie machen ihre Sache sehr, sehr gut. Sie verÂwiÂschen ihre SpuÂren so gekonnt, dass sie eigentÂlich unsichtÂbar sind. Aber eben nur eigentÂlich.â (Zitat S.15) Denn das die JugendÂliÂchen tatÂsĂ€chÂlich abgeÂhört und beobÂachÂtet werÂden, das halÂten sie selbst nicht unbeÂdingt fĂŒr reaÂlisÂtisch: âDu weiĂt, was sie bei FyS ĂŒber die Spy-SoftÂware sagen, die du dir mit der App des Spiels runÂterÂlĂ€dtst.â âDu leiÂdest unter VerÂfolÂgungsÂwahn.â Jaden schĂŒtÂtelt den Kopf. âAls ob dieÂser MilÂton irgendÂwo mit einem KopfÂhöÂrer sĂ€Ăe und heimÂlich ein paar Jungs beim Zocken zuhört.â (Zitat S.10) Der WĂ€chÂter scheint ihnen jedoch auf der Spur zu sein, auch wenn er ihre wahÂre IdenÂtiÂtĂ€Âten noch nicht kennt. Etwas geheimÂnisÂumÂwoÂben ist auch die PunÂkeÂrin, die selbst der WĂ€chÂter missÂtrauÂisch beĂ€ugt: âDie PunÂkeÂrin darf ich nicht unterÂschĂ€tÂzen. Anfangs dachÂte ich, dass sie alleiÂne arbeiÂtet, aber das stimmt augenÂscheinÂlich nicht. Die AktiÂon ist gröÂĂer, als ich erwarÂtet hatÂte. [âŠ] Aber ich durchÂschaue noch nicht ihre MotiÂve.â (Zitat S.61) Das Ende warÂtet mit einer ĂberÂraÂschung auf, ist ein wenig verÂwirÂrend und nicht in allen Details fĂŒr mich komÂplett zu ergrĂŒnÂden, aber irgendÂwie doch sehr raffiniert.
Frank Maria ReiÂfenÂberg hat unzĂ€hÂliÂge BĂŒcher geschrieÂben. Eine gute ĂberÂsicht kannst du dir hier verÂschafÂfen. Eine NeuÂerscheiÂnung von ihm von dieÂsem Jahr ist âIdenÂtiÂty X: Wer ist BosÂton ColeÂman?â und von letzÂtem Jahr âProÂjekt LazaÂrusâ. Mit Gina MayÂer schrieb er zusamÂmen âDie SchatÂtenÂbanÂdeâ-ReiÂhe. Und zusamÂmen mit ChrisÂtiÂan TielÂmann unter dem PseudÂonym R.T. Acron die âOceÂan-Cityâ-ReiÂhe. Du magst spanÂnenÂde GeschichÂten, die auf einer Insel spieÂlen? Hier habe ich gleich an die âSilÂberÂflutâ-ReiÂhe von Alex FalkÂner denÂken mĂŒsÂsen (âDas GeheimÂnis von Rayâs Rockâ (Band1) und âDie VerÂscholÂleÂnen von Rayâs Rockâ (Band 2)). Oder lies âIsoÂlaâ von IsaÂbel AbeÂdi und âSchlussÂtaktâ von Arno StroÂbel. Etwas mehr GamÂing und SpanÂnung gefĂ€lÂlig? Dann greif zu âYâGame: Sie steÂcken alle mit drinâ von ChrisÂtiÂan LinÂker oder der erfolgÂreiÂchen âEreÂbosâ-ReiÂhe von UrsuÂla PoznÂanÂski.
Bibliografische Angaben: Verlag: Edel Kids Books ISBN: 978-3-96129-264-6 Erscheinungsdatum: 11.Oktober 2022 Einbandart: Hardcover Preis: 14,99⏠Seitenzahl: 320 Ăbersetzer: - Originaltitel: - Originalverlag: - Originalcover: -
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(4 von 5 mögÂliÂchen Punkten)