Martin Schäuble — Alle Farben grau
Der deutsche Journalist, Politikwissenschaftler und Autor Martin Schäuble erzählt in “Alle Farben grau” eine Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht. Im Mittelpunkt steht ein autistischer Junge und Außenseiter, der unter Depressionen leidet. Alle Hoffnungen seines Umfelds nach einem Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik zerschlagen sich, als er sich schließlich das Leben nimmt. Denn innerlich hat er längst Abschied genommen. In dem Roman, für den der Autor viele Gespräche mit angehörigen Betroffenen geführt hat, kommt nicht nur der Junge, sondern auch sein persönliches Umfeld zu Wort, so dass man sich als Leser*in ein immer umfassenderes Bild der Umstände machen kann. Keine leichte Kost und ein Buch, mit dem man sich auseinandersetzen muss, aber ein höchst bedeutsames Thema! Depressionen und Suizid bekommen durch die Erhöhung psychischer Erkrankungen einen immer wichtigeren Stellenwert. Ein sehr feinfühlig gezeichnetes Porträt, bewegend und authentisch geschrieben. Ideal auch als Klassenlektüre oder für eine Buchvorstellung. Für Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene.
Der 16-jährige Paul ist eher ein Außenseiter. Er ist höchst intelligent. Er liebt die Musik von David Bowie. Er mag Japan, Katzen und Mangas. Er ist sogar auf ein Internat in Japan gegangen. “Der Unterricht ist halbwegs interessant, und die Leute sind in Ordnung, aber so richtig verstehen tun wir uns alle nicht. Überhaupt nicht. Das ist mir bei allen außer Lien egal. Doch ich kann nichts daran ändern.” (Zitat aus “Alle Farben grau” S.51). In de Internat hat er sich unglücklich in das japanische Mädchen Lien verliebt. Oft redet Paul sehr viel. Hält lange Monologe und vergisst es die anderen zu fragen… Weiterlesen!