Friedrich Ani — Die unterirdische Sonne

Friedrich Ani Die unterirdische Sonne7.MĂ€rz 2014

Der bekann­te, deut­sche Kri­mi­au­tor Fried­rich Ani hat einen ers­ten Roman fĂŒr Jugend­li­che geschrie­ben, der jetzt neu als Taschen­buch erschie­nen ist: “Die unter­ir­di­sche Son­ne”. Ein beklem­men­des Buch ĂŒber eine Ent­fĂŒh­rung, Miss­hand­lung und der Angst vor dem Ster­ben. Ein Kam­mer­spiel der Emo­tio­nen. Vom Ver­lag her erst ab 16 Jah­ren emp­foh­len und natĂŒr­lich fĂŒr Erwachsene.

Sie sind ein­ge­sperrt in einem Kel­ler. FĂŒnf Jugend­li­che. Drei Jungs, zwei MĂ€d­chen. Alle unter­schied­li­chen Alters. Jeder erin­nert sich an sei­ne Ent­fĂŒh­rung. Kei­ner weiß, was mit ihnen gesche­hen wird. Jeden Tag wer­den ein­zel­ne (manch­mal auch meh­re­re) von ihnen von einer Frau oder zwei MĂ€n­nern nach oben geholt. Über die Miss­hand­lun­gen, die ihnen zuteil wer­den, ver­liert kei­ner der Jugend­li­chen ein Wort. Wer darÂ­ĂŒber spricht oder wer mit den ande­ren heim­lich flĂŒs­tert, der stirbt. Per Kame­ra wer­den sie beob­ach­tet. Sogar in dem angren­zen­den Bad ist eine ver­steckt. Das Ent­set­zen, die Angst, die Scham, die Wut wird immer greif­ba­rer und bald flippt der Ers­te von ihnen aus


Die unterirdische Sonne Friedrich Ani“Die unter­ir­di­sche Son­ne” ist in meh­re­re Akte ein­ge­teilt und wird von einem all­wis­sen­den ErzĂ€h­ler erzĂ€hlt. Der Wech­sel zwi­schen den Per­spek­ti­ven der Per­so­nen erfolgt oft mehr­mals in einem Abschnitt. Eben­falls die Zeit­ebe­nen Ă€ndern sich. Dies macht das Erle­ben sehr unru­hig, mir per­sön­lich hat das nicht sehr gefal­len, aber das ist Geschmack­sa­che. Auf jeden Fall gelingt es Fried­rich Ani sehr gut, dass Grau­en die­ser Kin­der in Wor­te zu fas­sen. Auch wenn nicht all zu genau erwĂ€hnt, was genau den Jugend­li­chen pas­siert, wenn sie nach oben geholt wer­den, exis­tie­ren vie­le klei­ne Andeu­tun­gen. Gegen Ende des Buches lĂ€sst Fried­rich Ani sei­ne Figu­ren auf ein­mal sei­ten­lan­ge MĂ€r­chen erzĂ€h­len und schließt noch ein Gedicht an. Die MĂ€r­chen fal­len ein wenig aus dem Rah­men, ver­deut­li­chen aber die inne­ren Gedan­ken­gĂ€n­ge der Jugend­li­chen, die sie so nicht aus­spre­chen kön­nen. Das LesealternativenEnde berĂŒhrt.

Wen das The­ma in “Die unter­ir­di­sche Son­ne” inter­es­siert, der kann noch eine ande­re Novi­tĂ€t von Kevin Brooks lesen: “Bun­ker Dia­ry”. Eines sei­ner bes­ten BĂŒcher! Auch hier sit­zen ver­schie­de­ne Men­schen in einem Bun­ker fest. Die­ser Roman ist eben­falls kei­ne leich­te Kost, fast sogar noch ein wenig inten­si­ver geschil­dert als der hier bespro­che­ne Titel. Miss­brauch, der eben­falls nur ange­deu­tet, aber nicht direkt aus­ge­spro­chen wird, fin­dest du in “Die Nacht gehört dem Dra­chen” von Ale­xia Casa­le.

Bibliografische Angaben:
Schilder was wo wer wannVerlag: cbt
ISBN: 978-3-570-31016-8
Erscheinungsdatum: 14. Dezember 2015
Einbandart: Taschenbuch
Preis: 9,99€
Seitenzahl: 336
Übersetzer: -
Originaltitel: -
Originalverlag: -
Originalcover: -

Kasimiras Bewertung:

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(2,5 von 5 mög­li­chen Punkten)

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