“Like me. Jeder Klick zählt” von dem deutsch-chilenischen Autoren Thomas Feibel ist ein Roman voller Aktualität. Er beschäftigt sich mit Beliebtheit, Freundschaft und sozialen Netzwerken. Rasant erzählt. Ideal für eine Buchvorstellung oder als Klassenlektüre. Für Jugendliche ab 12.
Die 14-jährige Jana ist neu in der Klasse. Sie sieht super aus. Die Jungs schauen ihr nach. Ihre Familie ist äußerst vermögend (mit Villa, Swimmingpool und Segelboot). Und das Mädchen besitzt ein iPhone, mit dem sie permanent online ist. Ihr ganzes Leben postet sie auf ON, einem Social Media Network. Freunde: schon über 400. Im “echten” Leben und in der neuen Schulklasse, in die auch die Ich-Erzählerin Karo geht, ist Jana eher ein wenig abweisend. So dauert es eine Weile bis die beiden Tischnachbarinnen einander schließlich näher kommen und gemeinsam Mathe mit Karos Schwarm Eddie und dem Streber Ivo lernen. Als Jana erfährt, dass ON zur ON-Fernseh-Show werden soll, steckt sie Karo und Eddie mit ihrer Begeisterung an, an einem Wettbewerb teilzunehmen. Denn wer in dem sozialen Netzwerk am beliebtesten ist und die meisten Punkte bekommt für aufregende Posts, der darf Moderator der Show werden. Die drei schließen einen Pakt: sie geben sich für jeden Post gegenseitig Punkte und wer aufgibt, muss die Punkte an den anderen abtreten. Umso viele Klicks wie möglich zu bekommen, muss man sich natürlich einiges einfallen lassen. Die besten, abgedrehtesten Videos und Fotos müssen her. Das Wetteifern um Platz eins geht los. Ein Foto von Karos altem Plüschtier und Eddie, wie er eine Cola verschüttet, sind da noch harmlos. Doch bald überschreitet Jana die Grenzen…
Die Geschichte selbst wird aus Karos Sicht erzählt. Sie berichtet einem (dem Leser unbekannten) Freund rückblickend, was in jener Zeit nach Janas Auftauchen in der Klasse, passiert ist. Das liest sich sehr dramatisch und spannend. “Like me. Jeder Klick zählt” lässt dem Leser viel Raum sich seine eigenen Gedanken zu machen. Was hätte ich selbst getan? Wie weit würde ich gehen? Was ist wichtiger: Erfolg oder Freundschaft? Ein Buch, das nachdenklich machen und aufrütteln kann.
Das Thema Internet ist im Jugendbuch nun immer häufiger vertreten: Mit sozialen Netzwerken (Facebook) beschäftigen sich “Wir beide, irgendwann” von Jay Asher/Carolyn Mackler (toll!) und “Feierlaune: Eine Facebook-Party” von Harald Tondern. Über Onlinesucht schreiben: “Online fühle ich mich frei” von Julia Kristin, “Ausgeloggt” von Christine Féher und “Goldmarie online” von Illona Einwohlt. Speziell mit Cybermobbing setzen sich viele Autoren auseinander: “Matchbox Boy” von Alice Gabathuler (EINES MEINER LIEBLINGSBÜCHER: dieser Thriller geht echt an die Nerven!!), “Ich blogg dich weg” von Agnes Hammer (klasse!), “Cybermob — Mobbing im Internet” von Susanne Clay und “Böses Spiel” von Brigitte Blobel (bewegend!).
Du möchtest noch andere Romane lesen, in denen die Dinge auch eskalieren? Dann lies “Nichts: Was im Leben wichtig ist” von Janne Teller (ab 16), “Die Welle” von Morton Rhue, “Die Liga der Guten” von Rüdiger Bertram oder “Butter” von Erin Jade Lange. Andere Bücher von Thomas Feibel sind “I bet you’ll die”, “Back up”, “#Selbstschuld: Was heißt hier schon privat” oder “Ich weiß alles über dich”.
Bibliografische Angaben:Verlag: Carlsen ISBN: 978-3-551-31397-3 Erscheinungsdatum: 1.April 2013 Einbandart: Taschenbuch Preis: 6,99€ Seitenzahl: 176 Übersetzer: - Originaltitel: - Originalverlag: - Originalcover: -
Kasimiras Bewertung:
(4 von 5 möglichen Punkten)