Daniel O. Bachmann — Die Schüler von Winnenden
Es gibt viele Bücher, die man mit einer gesunden Distanz lesen kann — man weiß: okay, das hier ist fiktiv, das könnte zwar so oder so ähnlich passieren, aber es ist zu weit weg, um intensive Gefühle zu hinterlassen. Bei diesem Buch “Die Schüler von Winnenden”, geschrieben von sechs Schülern und einer Lehrerin, ist es jedoch nahezu unmöglich distanziert zu bleiben, denn das hier, das ist WIRKLICH passiert. Der Roman basiert auf den wahren Ereignissen des 11. März 2009, dem Tag des Amoklaufs, durch welchen die kleine Stadt Winnenden eine leidvolle Bekanntheit erlangte, die man keiner Stadt und seinen Bewohner je wünschen möchte. Für Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene.
“Die Schüler von Winnenden” ist in der Reihe “Unser Leben” im Arena Verlag erschienen (in Zusammenarbeit mit Daniel Oliver Bachmann) und umfasst die Erlebnisse und Erinnerungen vor, während und nach dem Amoklauf an der Albertville-Realschule in Winnenden. Es wird aus sich abwechselnden Perspektiven erzählt, wobei stets der Name der betroffenen Person mit einem Zitat am Anfang steht. Die Schüler das sind: Jennifer Schreiber (15), Steffen Sailer (15), Marie Bader (16), Annabell Schober (11), Pia Sellmaier (8) und die Lehrerin Marie-Luise Braun, wobei die Namen teilweise geändert wurden und die Altersangabe sich auf das damalige Alter bezieht. Die geschilderten Ereignisse wirken dadurch noch umso heftiger, da die Erzähler auch den Tag vor dem Amoklauf schildern. Was sie in ihrer Familie unternommen haben, wie sie abends beispielsweise noch ein Fußballspiel im Fernsehen sahen oder für eine bevorstehende Klausur lernen mussten. Wie sie zur Schule gingen, was im Unterricht behandelt wurde. Wie sie die ersten Schüsse … Weiterlesen!