Eine schauerliche Gruselgeschichte verbirgt sich hinter dem schön düsteren Cover des Titels “Das Haus am Abgrund” von der deutschen Autorin Susanne Gerdom. Ein Thriller mit außergewöhnlichen Charakteren und einem unheilvollen Grauen, das langsam um sich greift. Packend erzählt. Für Jugendliche ab 14 und interessierte Erwachsene.
Der 16-jährige Adrian hat in Cornwall bisher immer nur seinen Urlaub verbracht, doch nun ziehen sein Vater, von Beruf Schriftsteller, und dessen Lebensgefährte Jonathan, Literaturprofessor, fest in das kleine Städtchen St. Irais in eben jenes Cottage, das ihnen seither nur als Feriendomizil diente. Adrian hat einen Tumor in seinem Kopf und wird nicht mehr lange leben. Durch die Krankheit muss er zeitweise mit Halluzinationen zurechtkommen, die sich in der Form von drei Geisterwesen äußern und es sich zur Gewohnheit machen ihn zu besuchen und mit ihm zu sprechen: zwei gute und ein böser Geist. Seit er in St. Irais wohnt, hat sich jedoch noch ein weiterer Geist hinzugesellt: ein alter Herr mit hochgestochener Sprechweise, der ihn eindringlich warnt weiter über das alte, verlassene Herrenhaus auf dem Nachbargrundstück zu recherchieren. Adrian kann sich jedoch dessen Sog nicht entziehen, vor allem als er das Mädchen November kennenlernt, die einzige jüngere Nachfahrin der Familie Vandenbourgh, die einst in diesem mysteriösen Haus lebte. Ein Fluch scheint auf dem Haus, das schon mehrere Male abgebrannt und immer wieder aufgebaut wurde, zu liegen. Adrian beschließt die Wahrheit darüber herauszufinden…
Der Anfang von “Das Haus am Abgrund” erscheint durch die Erwähnung mehrerer Personen, die mit Adrian sprechen, etwas befremdlich, bis man dann begreift, dass es sich hierbei um seine Halluzinationen handelt. Außergewöhnliche Personenkonstellationen prägen den Roman, wie zum Beispiel die untypische Besetzung eines homosexuellen Pärchens als “Eltern” oder eben jene schrullige Geisteswesen, die Adrian heimsuchen. Doch gerade deshalb sticht das Buch auch positiv aus dem oftmaligen Einheitsbrei von 0–8‑15-gestrickten Persönlichkeiten hervor: Mal etwas anderes! Toll gemacht ist auch, dass zwischendurch Tagebuchausschnitte eines Mädchens aus vergangener Zeit erscheinen. Diese Puzzleteile einer mysteriösen Vergangenheit zusammen mit Adrians Detektivarbeit — noch mehr über die Geschichte der Familie Vandenbourgh herauszufinden — machen einen Teil der Spannung des Thrillers aus und lassen den Leser immer weiter mit fiebern!
Dir gefallen gruselige Bücher wie “Das Haus am Abgrund”? Dann lies doch “Das Bootshaus” von Patrick McGinley oder “Böses Blut” von Rhiannon Lassiter (oder ab März neu: “Der 13.Gast”). Mit viel Grusel und Horrorelemeten versehen sind natürlich auch folgende Reihen: “Fear Street” und “House of Fear”. Ein Lesetipp, in dem auch Halluzinationen eine Rolle spielen, ist “Mein böses Herz” von Wulf Dorn!
Bibliografische Angaben:Verlag: Bloomoon ISBN: 978-3-7607-8666-7 Erscheinungsdatum: 5.Februar 2014 Einbandart: Broschur Preis: 14,99€ Seitenzahl: 400 Übersetzer: - Originaltitel: - Originalverlag: - Originalcover: -
Kasimiras Bewertung:
(4,5 von 5 möglichen Punkten)
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