“Sunshine Girl: Die Heimsuchung” von dem amerikanischen YouTube-Starlett Paige McKenzie und der amerikanischen Autorin Alyssa Sheinmel ist ein Roman, der auf der (immer noch fortlaufenden) Horror-Webserie “The hauting of Sunshine Girl” basiert. Das Buch erzählt die Geschichte eines jungen Mädchens, das mit ihrer Mutter in ein neues Haus zieht, in dem es zu spuken scheint. Schön schaurig! Für alle, die sich gerne ein bisschen gruseln möchten und mindestens 14 Jahre alt sind. Auch für Erwachsene.
Die 16-jährige Sunshine und ihre (Adoptiv-)Mutter sind von Texas nach Washington gezogen. In eine Kleinstadt namens Ridgemont. Ihre neue Bleibe gefällt Sunshine gar nicht: “Mom, das Haus ist gruselig.” Wir sind die Kieseinfahrt zu unserem neuen Zuhause erst halb hochgefahren, aber das erkenne ich schon jetzt.” (Zitat aus “Sunshine Girl: Die Heimsuchung” S.10) Und sie täuscht sich keineswegs. Denn seltsame Dinge passieren in diesem Gebäude. Sunshine hört merkwürdige Schritte, ein Kinderlachen, obwohl doch niemand außer ihr und ihrer Mutter im Haus ist. Türen schlagen auf einmal zu und Temperatur sinkt schlagartig herab. “Plötzlich spüre ich, wie mir ein kalter Schauer über den Rücken läuft, so als würde durch das Fenster hinter meinem Schreibtisch eine Brise hereinwehen. Aber das Fenster ist zu. Nicht nur zu — abgeschlossen.” (Zitat S.33) Doch ihre Mutter, die zugleich wie ihre beste Freundin ist, will ihr nicht glauben. “Ich mache den Mund auf, um nach Mom zu schreien. Das hier kann sie nicht mit Ästen an den Fenstern oder dem Geräusch des Hauses erklären, das sich absenkt. Aber dann schließe ich den Mund wieder, bevor auch nur ein Ton herausgekommen ist. Sie muss das hier auch nicht erklären. Sie wird mir einfach nicht glauben.” (Zitat S.54) Auch Ashley, eine Freundin aus Texas, mit der sich noch Kontakt hat, will von Geistern und Spukgeschichten nichts wissen. Und so beschließt Sunshine dokumentarisch vorzugehen: mit ihrer Kamera (sie liebt nicht nur Romane von Jane Austen, alte Klamotten, sondern auch das Fotografieren) versucht sie Dinge festhalten, die man vielleicht auf den ersten Blick nicht erkennt. Mit auf Spurensuche geht Nolan, ein Klassenkamerad, mit dem sie sich anfreundet. Bis zu einer schicksalshaften Nacht, in der etwas Schreckliches in dem Haus geschieht. Diesmal nimmt auch Sunshines Mutter die Einwirkungen des Geistes wahr. Doch am nächsten Morgen scheint sie sich an nichts mehr zu erinnern und verhält sich zudem ganz sonderbar. Immer mehr entfernt sie sich von ihrer Tochter. Ist sie von einem Geist besessen? Sunshine und Nolan stoßen auf eine noch viel erschreckendere Information. Eine, die Sunshines ganzes Leben auf den Kopf stellen wird..
“Sunshine Girl: Die Heimsuchung” brilliert mit einem außergewöhnlichen Cover, das sogleich neugierig macht und ein wirklicher Hingucker ist! Und ja, das Mädchen auf dem Titelbild ist Paige McKenzie, die zugleich Hauptfigur ihrer — im Durchschnitt zweiminütigen — Horror-Filme der Webserie ist. Was man auch sehr selten mittlerweile in Büchern findet, ist die Auflistung der gesamten Kapitelüberschriften zu Beginn. Hier wird deutlich, dass es Einschübe geben wird, die in kursiver Schrift gedruckt sind. Ein großer Unbekannter kommentiert zwischendurch immer wieder Sunshines Handeln: “Bei meiner letzten Schülerin hat es vierundzwanzig Stunden gedauert, bis sich ihre Körpertemperatur wieder reguliert hatte. Aber Sunshines Temperatur war bereits wieder normal, als ihre Mutter begann, den Kuchen anzuschneiden. Natürlich ist das nur ein vorbeiziehender Geist gewesen. Schon bald wird sie mit sehr viel mehr fertig werden müssen.” (Zitat S.9) Einerseits erzeugt dies Spannung, weil man nicht weiß, wer der Fremde ist. Anderseits nimmt es aber auch welche, weil das, was Sunshine erlebt, nicht mehr ganz so rätselhaft ist und in einen Rahmen eingeordnet wird. Zu Beginn von “Sunshine Girl: Die Heimsuchung” erwarten den Leser noch jede Menge gruseliger Momente, Horror — auf mittlerem Niveau (hartgesottene Leser dieses Genres werden sich nicht sehr arg fürchten;-),
später wird es leider etwas ereignisarmer. Mir hat auch manchmal etwas die schaurige Atmosphäre gefehlt, die man am Anfang öfters spüren konnte, beispielsweise, als Sunshine ihre ausgestopfte Eule wiederholt an einem anderen Ort stehen findet: “Ich strecke eine Hand nach ihm aus, und meine Finger kribbeln schon, bevor ich seine weichen Federn überhaupt berühre. Und dann fühle ich es. Er ist nass. Nicht komplett, nicht am ganzen Körper, aber an der Vorderseite hat er ein paar nasse Streifen, so als hätte jemand mit nassen Fingern seine weichen Federn gestreichelt. Ich lasse meine Eule am Fenster stehen. Ganz offensichtlich will sie jemand genau dort haben.” (Zitat S.55) Dennoch — bis auf vereinzelte Längen im Mittelteil — bleibt der Horrorroman interessant zu lesen und auch das offene Ende lässt sehnsüchtig auf den zweiten Band hoffen, der bisher nur im Englischen erschienen ist.
Falls du mal in die Webserie reinschauen möchtest, gehe auf den Youtube-Kanal von “The haunting of Sunshine Girl”. Dort gibt es bisher einige Staffeln zum Anschauen.
Wenn du des Englischen mächtig bist, dann kannst du schon zur Fortsetzung des Buches greifen: “The awakening of Sunshine Girl”. Spuk in einem Haus, das findest du auch in “Haus am Abgrund” von Susanne Gerdom, “Glaskinder” von Kristina Ohlsson, “Lily Frost: Fluch aus dem Jenseits” von Nova Weetman und in “Der Schatten an meiner Wand” von Kerstin Lundberg Hahn (bereits ab 10 Jahren). Eine tolle Alternative ist auch “Sag nie ihren Namen” von James Dawson. Eine tolle Kombination aus Horrorgeschichte und Videoelementen findest du in den schon etwas älteren Büchern von Patrick Carman, die echt wahnsinnig gruselig sind: “Skeleton Creek: Wenn das Böse erwacht” (Band 1) und “Skeleton Creek: Das Grauen der Nacht” (Band 2). Hier liegt eine CD bei, auf er passend zum Buch einzelne Videoclips enthalten sind. Du magst Horrorbücher? Dann wirf mal einen Blick in die Kategorie “Horror” und lass dich von anderen Buchempfehlungen inspirieren!
Bibliografische Angaben:Verlag: Bloomoon ISBN: 978-3-8458-1403-2 Erscheinungsdatum: 18.August 2016 Einbandart: Hardcover Preis: 16,99€ Seitenzahl: 336 Übersetzer: Doris Hummel Originaltitel: -"The haunting of Sunshine Girl" Originalverlag: Weinstein Books Amerikanisches Cover:
Amerikanischer Trailer (ACHTUNG: gruselig!):
Kasimiras Bewertung:
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