Antonia Michaelis — Scheißglitzertage
Endlich wieder ein neues Jugendbuch von der deutschen Autorin Antonia Michaelis. “Scheißglitzertage” ist ein unerwartet politischer, höchst aktueller Roman, der seine Leser*innen auf die Insel Usedom entführt, auf welcher sich die Gerüchte häufen, dass ein russischer Angriffskrieg auf die Touristeninsel bevorsteht. Erzählt aus der Perspektive eines Jungen, der aus ärmlichen Verhältnissen stammt und von einem anderen Leben träumt. Als ein ukranisches Mädchen auftaucht, in das er sich verliebt und mehrere Menschen ermordet aufgefunden werden, wird alles mehr und mehr auf den Kopf gestellt. Ein Sommer zwischen Sorglosigkeit, Sehnsucht, erster Liebe und Bedrohlichkeit durch einen Krieg. Ein gelungener, auf ganz eigene Art und Weise erzählter Coming-of-Age-Roman, der mit brisanten Themen aufwartet und sich Zeit nimmt für die Entwicklung seiner Charaktere. Sprachlich überaus brillant geschrieben und nachdenklich machend. Für Jugendliche ab 14 Jahren, die anspruchsvollere Geschichte mögen, und für Erwachsene.
Der 17-jährige Finnley arbeitet als Eisverkäufer auf Usedom und träumt von einem besseren Leben: “Wenn ich konnte, sah ich aufs Meer hinaus, zum Horizont weit, weit hinten: eine blaue Glitzerlinie, hinter der die Welt begann. Ich träumte mich dahinaus, in die Ferne, wo es keine Touristen gab und kein Chocolate-Cookie-Eis und auch keine kleine Wohnung, in die du jeden Abend zurückmusst. Eine Ferne ohne den Geruch von Küchenabwasch und Enge und Zigaretten und trockener Wäsche. Da draußen, hinter der Glitzerlinie, war alles anders.” (Zitat aus “Scheißglitzertage” S.10) Finnley lebt auf Usedom mit seiner Mutter und seinen… Weiterlesen!