Nun neu als Taschenbuch erschienen, ist “No place, no home” von dem amerikanischen Bestsellerautoren Morton Rhue — ein Sozialdrama der Extraklasse! Ein fesselnder Roman über plötzliche Armut, Obdachlosigkeit und ein Leben am Rande der Gesellschaft. Ein erschreckendes Buch, das seine Leser so schnell nicht mehr loslassen wird. Ein Buch, das definitiv gelesen werden sollte! Und zwar nicht nur von Jugendlichen ab 14, sondern auch von Erwachsenen.
Daniel, genannt Dan ist der Basketballstar seiner Schule. Er hat eine Freundin, hofft auf ein Stipendium an der Rice University und ist bis auf die Geldsorgen seiner Eltern ganz zufrieden. Bis die Situation eskaliert und seine Eltern, die seit längerer Zeit trotz Qualifikationen keine Arbeit mehr finden, ihr Haus verlieren. Gepfändet! Vorrübergehend ziehen sie zu der Familie von Dans Onkel. Doch auch das ist keine Lösung auf Dauer. Die Stimmung wird immer schlechter und das enge Aufeinanderleben wird unerträglich. Dans Eltern wissen nur noch einen letzten Ausweg und der heißt “Dignityville” — eine Art Zeltstadt für Obdachlose. Dan kann nicht fassen, wie tief seine Familie gesunken ist. Was passiert hier mit ihm und wie soll er das bloß seinen Freunden und seine Freundin Talia beibringen??
Morton Rhues direkte Sprache überzeugt und beeindruckt zugleich. Er trifft den Ton der Jugendlichen und schafft es auf unaufdringliche Weise gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Themen anzusprechen und überzeugend darzulegen. So macht er beispielsweise auf Dinge aufmerksam, die wenigen bekannt sind: “Wusstest du…dass sich EIN VIERTEL des gesamten Privatvermögens in den USA in den Händen von gerade mal einem Prozent der Bevölkerung befindet?…dass in den USA aktuell mehr Menschen obdachlos sind als jemals zuvor in der Geschichte?…dass die Arbeitslosigkeit beinahe Rekordniveau erreicht hat?” Auch beschäftigt er sich mit der Reduzierung der Polizeikräfte und dessen gravierende Folgen hinsichtlich der Festnahme von Straftätern. Morton Rhue spricht ernste Themen an. Er rüttelt auf, er schockiert und er wirft viele Fragen auf. Die ideale Lektüre für den Unterricht oder für eine Buchvorstellung.
Fazit: Ein sehr lesenswertes Buch!
Ein Roman über ein Tabuthema. Lesenswerte Alternative speziell zu der plötzlichen Armut der Mittelschicht gibt es im Jugendbuch kaum. Mir fällt nur “Jenna-Belle wohnt hier nicht mehr” von Alyssa Brugmann ein. Den Wechsel von sehr vermögend zu arm gibt es hingegen öfters: In “Viel Lärm um Liebe — viel Liebe um nichts” von Sharon Huss Roat und in der Neuerscheinung “Ghetto Bitch” von Gernot Gricksch, welches zudem noch gewisse Situationskomik beinhaltet. Die meisten beschäftigen sich entweder mit Armut in Afrika (z.B. Louis Jensen “33 Cent — um ein Leben zu retten”) oder vorherrschender Armut in Ghettos (z.B. Morton Rhue “Ghetto Kidz”) oder dem Leben als Straßenkind (z.B. Jana Frey “Sackgasse Freiheit”).
Bibliografische Angaben: Verlag: Ravensburger ISBN: 978-3-473-58491-8 Erscheinungsdatum: 16.Februar 2016 Einbandart: Taschenbuch Preis: 7,99€ Seitenzahl: 288 Übersetzer: Katarina Ganslandt Originaltitel: "No home" Originalverlag: Simon & Schuster Amerikanisches Originalcover: Morton Rhue stellt sein Buch vor:
Kasimiras Bewertung:
(5 von 5 möglichen Punkten)
--------------------------------------------------------------------------------- 2.Bild v. oben: © Gabi Eder/pixelio.de Amerikanisches Cover: Homepage von Simon & Schuster