Einen hochbrisanten Roman hat der deutsche Autor Manfred Theisen geschrieben: “Weil es nie aufhört”. Über Stalking, Eifersucht und Cybermobbing. Bewegend und aufrüttelnd erzählt. Für Jugendliche ab 13 Jahren.
Alissa befindet sich mit ihrem Freund Felix in einer wechselnden On-Off-Beziehung. Glücklich ist sie momentan nicht. Zumal sie in wenigen Wochen für ein Jahr nach Neuseeland soll. Ihre Noten in der Schule sind zu schlecht und wenn sie ihr Englischkenntnisse dort vertieft, könnte sie ihren Schnitt verbessern. Da lernt Alissa Mask kennen, einen Jungen, neben dem sie zufällig auch schon auf einer Parkbank saß. Er spielte auf seinem Mittelalter-Gameboy Mario, sie postete etwas auf ihrem Smartphone. Ein kurzer Blick von Mask, der eigentlich Leon heißt, auf die Seite genügte, um durch ihren Benutzernamen an sie heranzukommen. Er schreib ihr kurze Botschaften, sie schrieb zurück. Überhaupt fühlt sich Alissa ausgerechnet von dem Jungen verstanden, der sich per Skype ihr gegenüber nur in einer goldenen Maske zeigt. Unter Alkoholeinfluss lüftet sie sogar ihr Oberteil vor ihm. Doch Felix scheint sie zurückhaben zu wollen. Das gefällt Leon gar nicht…
“Weil es nie aufhört” wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Hauptsächlich wechseln Alissa und Leon sich ab. Aber auch Alissas beste Freundin Johanna, die heimlich in Felix verliebt ist und sich allmählich von Alissa abwendet, kommt zu Wort. Leon ist schon älter als die beiden Mädchen. Er verdient ziemlich viel Geld durch das Entwickeln von Apps und will ein Programm erstellen, um andere Menschen auszuspionieren und zu manipulieren. Alissa, für die er jedoch auch Liebesgefühle entwickelt, kommt ihm da gerade recht. Er lebt noch zu Hause bei seiner Mutter, die sich Sorgen um ihn macht und die er ziemlich hart anfährt, wenn sie ihn stört. Gerade aus seiner Sichtweise das Ganze zu erleben, macht “Weil es nie aufhört” noch mitreißender und intensiver. Die drohende Gefahr, die über Alissa schwebt, wird noch greifbarer. Leon hat ihr sogar eine App geschickt, die scheinbar auf ihrem Smartphone nicht funktioniert, aber eigentlich eine permanente filmische Überwachung ist. So weiß Leon immer, was sie gerade tut und kann sie ständig kontrollieren. Die Naivität von Alissa erschreckt, macht aber deutlich, wie vorsichtig man gegenüber Fremden/dem Internets sein sollte.
Als Charakter konnte ich mich in Alissa nicht immer gut hineinversetzen. Manche Dinge lässt sie einfach passiv über sich ergehen, obwohl sie eigentlich etwas anderes will. Beispielsweise schläft sie mit Felix, obwohl sie ursprünglich mit ihm Schluss machen wollte.
Die Ereignisse geraten außer Kontrolle, als Mask dies mitbekommt und ein Foto von ihr oben ohne veröffentlicht. Blitzschnell verbreitet sich das Bild und sie ist Mobbingattacken ausgesetzt.
Die Geschichte erinnert sehr an den sich tatsächlich zu getragenen Fall der Amanda Todd, diese hat ebenfalls einen Fremden im Internet kennengelernt und sich dort entblösst. Das darauffolgende Mobbing nach Veröffentlichung eines Fotos trieb sie letztendlich in den Suizid. Ob dieser Roman ebenfalls so endet? Finde es heraus!
Eine gute Lesealternative zu “Weil es nie aufhört” ist “Böses Spiel” von Brigitte Blobel, hier wird ebenfalls ein Mädchen Opfer von Cybermobbing. Sehr fesselnd ist auch “Ich blogg dich weg” von Agnes Hammer und ein Buch, das einen vor Spannung kaum mehr loslässt, ist “Matchbox Boy” von Alice Gabathuler! Ein akutelleres Buch wäre noch “Das wirst du bereuen” von Amanda Maciel, in dem sich das Mobbingopfer wirklich das Leben genommen hat und ihre Mitschüler angeklagt werden. Richtig krass und megaspannend ist auch “Tausend Mal gedenk ich dein” von Heike Eva Schmidt.
Manfred Theisen hat über Mobbing noch ein zweites Buch geschrieben: “Täglich die Angst”. Ansonsten kann ich noch “Wake up” von ihm empfehlen, das hat mir auch gut gefallen. Manfred Theisen schreibt viel über brisante Themen. Zwei weitere Titel von ihm sind “Amok” und “Checkpoint Jerusalem”.
Bibliografische Angaben:Verlag: cbt ISBN: 978-3-570-30902-5 Erscheinungsdatum: 8.September 2014 Einbandart: Taschenbuch Preis: 7,99€ Seitenzahl: 288 Übersetzer: - Originaltitel: - Originalverlag: - Originalcover: -
Bericht über Amanda Todd:
Kasimiras Bewertung:
(3,5 von 5 möglichen Punkten)
Ohne Spaß, dieses Buch ist pervers, und einfach nur mit Rechtschreibfehlern zugemüllt.