Heike E. Schmidt — Tausend Mal gedenk ich dein

Tausend Mal gedenk ich dein - Heike Eva Schmidt19.August 2014

Einen wirk­lich rich­tig rich­tig guten Roman (mit Thril­ler­ele­men­ten) hat die deut­sche Autorin Hei­ke Eva Schmidt geschrie­ben: “Tau­send Mal gedenk ich dein”. Über Freund­schaft, Rache und Mob­bing. Sehr flott erzählt. Lan­ge­wei­le? Fehl­an­zei­ge! Das Ende? Ein­sa­me Spit­ze!! Für Jugend­li­che ab 14 Jahren.

Nel­ly ist 15. Sie ist glück­lich mit ihrer neu­en bes­ten Freun­din Pina, die ein Jahr älter ist als sie. Seit einem hal­ben Jahr sind die Zwei befreun­det und Nel­ly fühlt sich in ihre Klas­sen­ge­mein­schaft ein wenig inte­grier­ter als vor­her. Pina ist klas­se: Groß, schlank, hübsch. Sie sagt, was sie denkt und wenn Alex aus Nel­lys Klas­se ihr gegen­über mal wie­der einen blö­den Spruch raus­haut, dann weiß Pina, was sie dar­auf ent­ge­gen muss.
Jule, die mit­ten im Schul­jahr neu in Nel­lys Klas­se kommt, scheint dage­gen unsi­cher zu sein und wirkt wie ein klei­nes Mau­er­blüm­chen. Sie wird Nel­lys neue Tisch­nach­ba­rin. Aus Mit­leid nimmt Nel­ly sie mit in einen Kino­film, in den sie mit Pina geht. Doch dann blüht Jule mit einem Male auf. Sie geht mit Nel­lys Klas­sen­ka­me­ra­den weg, spricht mit Nel­lys Schwarm Eli­as und trägt plötz­lich sogar die unfass­bar teu­ren roten Schu­he, die Nel­ly schon immer haben woll­te. Auch Pina ver­hält sich auf ein­mal selt­sam. Ist sie eifer­süch­tig auf Jule? Nel­ly ist mit ihr doch gar nicht rich­tig befreun­det. Dann häu­fen sich auf ein­mal selt­sa­me Ereig­nis­se: jemand hat Nel­lys Fahr­rad­rei­fen zer­sto­chen. Eben­falls ihre Leder­ja­cke wur­de zer­schnit­ten. Wer macht denn so etwas? Irgend­je­mand scheint etwas gegen Nel­ly zu haben…

Tausend Mal gedenk ich deinTau­send Mal gedenk ich dein” bril­liert durch ein wun­der­schö­nes Cover. Der Titel klingt geheim­nis­voll und könn­te sowohl als Ver­spre­chen, als auch als Dro­hung ver­stan­den wer­den. In einem Pro­log offen­bart sich Hei­ke Eva Schmidts sehr schö­ne Erzähl­wei­se: “Du wachst auf, die Son­ne malt zart­gel­be Krin­gel auf die Tape­te, und du weißt, das wird ein guter Tag. Aber dann, ganz plötz­lich, ver­wan­delt er sich in etwas Grau­es, Zähes, das an dir zieht wie ein schwe­res Gewicht und […] du fällst und fällst, bevor du im Spalt zwi­schen zwei schwar­zen Stun­den ver­schwin­dest. Dort unten in der Dun­kel­heit, wohin Wor­te nicht rei­chen, ist dein Gefäng­nis. Und du kau­erst dort und weißt, dass dich nie­mand liebt, nicht ein­mal du selbst.” (Zitat aus “Tau­send Mal gedenk ich dein” Sei­te 7, Mit­te) Die­se sym­bol­träch­ti­ge Spra­che zieht sich nur stel­len­wei­se durch den Roman, sorgt aber für unheim­lich viel Atmo­sphä­re und macht das Erle­ben noch greif­ba­rer. Ins­ge­samt ist “Tau­send Mal gedenk ich dein” sehr flüs­sig und ange­nehm erzählt. Es gab kei­ne Stel­le, bei der man sich hät­te lang­wei­len kön­nen. Ich habe das Buch mehr oder weni­ger in einem Rutsch durch­ge­le­sen, weil es so fes­selnd war (eine klei­ne Lie­bes­ge­schich­te ist eben­falls ent­hal­ten!). Haupt­säch­lich wird der Thril­ler aus Nel­lys Per­spek­ti­ve geschrie­ben, jedoch kom­men ver­ein­zelt auch Pina, Jule und Nel­lys Schwarm Eli­as zu Wort. In einem namen­lo­sen Pro­log sorgt die Autorin bereits für Auf­se­hen und Span­nung. Auch spielt Hei­ke Eva Schmidt geschickt mit den Ver­mu­tun­gen des Lesers. Zu Beginn des Roma­nes bekommt man gleich ein gewis­ses Bild von Jule, denkt sich, ah, okay, die Geschich­te wird wahr­schein­lich so und so ablau­fen, und dann auf ein­mal ist alles doch ganz anders. Und wie­der anders und wie­der anders! Das Ende des Buches hat mich beson­ders begeis­tert! Ich sage nur: Hol­la, die Wald­fee! das hät­te ich nicht gedacht! Ham­mer­geil!! (ich habe das Ende sogar zwei Mal gelesen).

Abso­lu­ter Lesetipp!!

LesealternativenSehr pas­sen­de Lese­al­ter­na­ti­ven zu “Tau­send Mal gedenk ich dein” sind Böser Bru­der, toter Bru­der” von Narin­der Dha­mi, “Tote Mäd­chen schrei­ben kei­ne Brie­fe” von Gail Giles und Böse, böse von Eliza­beth Woods. Bezüg­lich der The­men Mob­bing und Rache kannst du die “Auge um Auge”-Rei­he von Jen­ny Han/Siob­hanVivi­an lesen. Ähn­lich fes­selnd fand ich Sei lieb und büße” von Janet Clark, das sich eben­falls mit Freund­schaft und Mob­bing beschäf­tigt. Rich­tig geni­al ist auch Match­box Boy” von Ali­ce Gaba­t­hul­er. Die­ses Buch wird man auch kaum aus der Hand legen!

Bibliografische Angaben:
Schilder was wo wer wannVerlag: Boje
ISBN: 978-3-414-82405-9
Erscheinungsdatum: 15. August 2014
Einbandart: Hardcover
Preis: 12,99€
Seitenzahl: 252
Übersetzer: -
Originaltitel: -
Originalverlag: -
Originalcover: -

Kasimiras Bewertung:

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(5 von 5 mög­li­chen Punkten)

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