Ein provokantes, aber zugleich sehr interessant erzähltes Buch hat die amerikanische Autorin Erin Jade Lange geschrieben: “Butter”, benannt nach der gleichnamigen Hauptperson, einem übergewichtigen Teenager. Ein Roman übers Anderssein, über Popularität und Freundschaft. Eine Geschichte, die ihre Leser so schnell nicht mehr loslassen wird. Packend bis zum bitteren Ende! Für Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene.
Der 16-Jährige Butter (seinen normalen Namen erfährt man leider erst gegen Ende) bringt ein stolzes Gewicht von 423 Pfund auf die Waage, das sind knappe 200kg. In der Pause sitzt er ganz alleine an einem Tisch, Freunde hat er keine. Sein Vater spricht vor lauter Enttäuschung über seine ständige Gewichtszunahme fast kein Wort mehr mit ihm. Die einzigen Leute, mit denen er sich gut versteht, sind ein Lehrer, sein Arzt und seine heimliche Internetliebe namens Anna, die er auch im wahren Leben kennt, aber niemals persönlich angesprochen hat. Jetzt plant Butter sein Ableben. Mit einem letzten Mahl will er sich buchstäblich zu Tode essen. Und dies live im Internet am letzten Tag des Jahres übertragen. So kündigt er es auf seiner selbst erstellten Internetseite an. Doch — oh Wunder — dieses Vorhaben macht ihn zum Star der Schule! Butter darf bei den beliebtesten Jungs am Tisch sitzen, wird zu Partys eingeladen und so dermaßen gehypt, dass er sich fast daran gewöhnen könnte. Aber der Tag der Henkersmahlzeit naht unaufhaltbar…
Kann man sich durch eine einzige Mahlzeit umbringen? Diese Frage geisterte mir lange durch den Kopf, während ich dieses Buch las. Und ja (traurig, aber wahr) — man kann! Je näher der Tag der Entscheidung rückt, desto informierter wird auch die Hauptperson und erwägt mehrere Möglichkeiten dies zu tun. Wird er es wirklich machen oder nicht? “Butter” steuert unweigerlich auf dieses eine Ende zu. Dabei will der Saxophon spielende 16-Jährige eigentlich nur eines: dazugehören, gemocht werden! Doch um welchen Preis? Der Roman ist sehr ergreifend geschrieben und regt zum Nachdenken an. Er wird komplett aus Butters Sicht erzählt und ermöglicht dadurch einen um so deutlicheren Blick auf sein Innenleben.
Fazit: Lesen und mitreden!
In der Jugendliteraturgibt es auch ein paar wenige Titel, die sich mit dem Thema Übergewicht auseinandersetzen: “Bitterschokolade” von Mirjam Pressler, “Fat Cat” von Robin Brande (ein echt gutes, witziges Buch!), “Nicht mit mir” von Christine Biernath und “Ein Himmel voller Schokolade” von Verena Zeltner. Vergleichbare Lesealternativen, die sich auch mit Suizid auseinandersetzen und der Frage: sterben, ja oder nein?, sind: “Death” von Melvin Burgess (klasse!), “Happy birthday, Leonard Peacock” von Matthew Quick (richtig cool!!) oder “By the time you read this, I’ll be dead” von Julie Anne Peters (bewegend!).
Bibliografische Angaben:Verlag: Rowohlt ISBN: 978-3-499-21244-4 Erscheinungsdatum: 1. März 2014 Einbandart: Taschenbuch Preis: 8,99€ Seitenzahl: 336 Übersetzer: Uwe-Michael Gutzschhahn Originaltitel:"Butter" Originalverlag: Bloomsbury USA Amerikanisches Originalcover:
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Amerikanischer Buchtrailer:
Kasimiras Bewertung:
(5 von 5 möglichen Punkten)
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Butters wirklicher Name wird tatsächlich auf der letzten Seite erwähnt. Er heißt Marshall.
Danke für den Hinweis, das ist mir wirklich nicht mehr im Gedächtnis gewesen;-)
Lg Kasimira