“Das dunkle Lied des Todes” des dänischen Autors Bjarne Reuter, der für seine Bücher so gut wie alle wichtigen Literaturpreise seines Landes erhielt, hat einen Roman geschrieben, der auch als Psychothriller gelten könnte. Eine Geschichte, die auf einer mysteriösen, wahren Begebenheit beruht und für ein wenig Gruselspaß bei seinen Lesern sorgen wird! Für Jugendliche ab 14 Jahren und interessierte Erwachsene.
Eine Klassenfahrt führt eine Gruppe von hochbegabten Musikschülern in ein altes Haus am Meer. Die Lehrerin Eva ist bereits einen Tag zuvor angereist, um für ihre Schüler alles vorzubereiten und trifft auf ein Haus, in dem sie sich zwar auf Anhieb wohlfühlt, das aber etwas unheimlich zu sein scheint. Auch den elf Schülern, die am nächsten Tag mit einer zweiten Aufsichtsperson anreisen, fällt das auf. Das ganze Haus knarrt seltsam, wie ein altes Schiff. Ein Kugelschreiber auf dem Boden rollt abwechselnd nach rechts und links. Im Keller gibt es ein seltsames, großes Becken mit schwarzem Wasser, das von Zeit zu Zeit merkwürdig blubbert. Von der Verwalterin des Hauses erfährt Eva, dass zwei Brüder auf der Heimreise von Sansibar mit ihrem Schiff gekentert sind und das Haus — ihr Zuhause — niemals erreicht haben. Max Savannah und sein Bruder Edward waren damals mit seiner Crew dreizehn Personen an Bord. Ebenso sind die elf Schüler und ihre 2 Lehrer zusammen dreizehn Personen. Sogar die Verteilung von Jungen und Mädchen ist gleich, muss Eva feststellen, als sie eine Liste mit den Namen der Schiffsreisenden findet. Kann das ein Zufall sein? Außerdem findet Eva heraus, dass die Schüler irgendein Geheimnis vor ihr verbergen. Eine Grausamkeit scheint die sonst so unterschiedlichen Menschen miteinander zu verbinden. Was haben sie getan? Was wird passieren? Wird diese Klassenfahrt sie für immer verändern?
Packend erzählt ist “Das dunkle Lied des Todes” und mit einem gewissen Gruselfaktor. Die Spannung baut sich immer mehr auf bis zum überraschenden Schluss. Dieser Roman/Thriller wird auf jeden Fall zum Nachdenken anregen und für einige Verblüffung sorgen, aber gerade das macht auch den Reiz dieser Geschichte aus! Interessant gemacht finde ich auch die einzelnen Kapitelüberschriften. Es sind Zeugenaussagen von verschiedenen Bewohnern aus Burgsvik, denen die Schüler und Lehrer begegnet sind. Auch werden ab und zu Tagebuchausschnitte aus der Überfahrt von Max Savannah abgebildet. Das Buch selbst beruht zum größten Teil ebenfalls auf Tagebucheinträgen einer der Schülerinnen, aus denen Bjarne Reuter eine Geschichte entworfen hat. Absolut lesenswert!
Übrigens: “Das dunkle Lied des Todes” wurde im Dänischen sogar verfilmt (siehe unten).
Du möchtest noch andere Bücher lesen, die (ein wenig) gruselig sind? Dann lies doch “Böses Blut” und “Der 13.Gast” von Rhiannon Lassiter. Toll fand ich auch “Stigmata: Nichts bleibt verborgen” von Beatrix Gurian.Horrorelemente findest du auch in “Das Bootshaus” von Patrick McGinley oder “Das Haus am Abgrund” von Susanne Gerdom. Romane, in denen hauptsächlich eine Schulklasse eine Rolle spielt und die zum Nachdenken anregen, sind “Nichts: Was im Leben wichtig ist” von Janne Teller, “Die Welle” von Morton Rhue und “Wie ein flammender Schrei” von Mats Wahl.
Bibliografische Angaben:Verlag: dtv ISBN: 978-3-423-71493-8 Erscheinungsdatum: 1.April 2012 Einbandart: Taschenbuch Preis: 9,95€ Seitenzahl: 256 Übersetzer: Gabriele Haefs Originaltitel: "Skyggernes Hus" Originalverlag: Gyldendal Dänisches Originalcover:
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Ausschnitte aus dem dänischen Film:
Kasimiras Bewertung:
(5 von 5 möglichen Punkten)
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