Endlich wieder etwas Neues von dem britischen Autoren Ali Shaw: “Der Mann, der den Regen träumt” heißt sein neuestes Buch — ein sprachliches Meisterwerk, das nach seinesgleichen sucht. Ein fantastischer Roman voller Magie und Atmosphäre — über die Liebe, das Wetter und die Gewaltigkeit der Elemente. Für Erwachsene und Jugendliche ab 15⁄16 Jahren, die eine Freude an richtig anspruchsvoller, brillant erzählter Literatur haben!
Als ihr Vater bei einem Tornado ums Leben kommt, gerät die Welt der 29-jährigen Elsa völlig aus den Fugen. Die New Yorkerin lässt alles hinter sich zurück: ihre Mutter, zu der sie kaum Kontakt hat (und wenn dann nur in vorgefertigten, starren Bahnen), ihren Freund, dessen Heiratsantrag sie verschmähte und ihr altes Leben. Einen Neubeginn startet sie in Thunderstown, einem weit von der menschlichen Zivilisation abgelegenen kleinen (fiktiven) Städtchen, das geprägt ist von der Planlosigkeit des Wetters und vom Minenbau der vergangenen Generationen. Hier glauben die Menschen noch an alte Sagen und Legenden, die sich um die vier Berge ranken, von denen Thunderstown umgeben ist und um die personifizierte Heimtücke des Wetters, welches das Städtchen einst überfluten ließ. Bei einer Bergwanderung trifft Elsa auf Finn, der dort in der Einsamkeit lebt und dem sie ein überraschendes Geheimnis entlockt: er trägt das Wetter in sich und verliert bisweilen seine menschliche Gestalt. Doch ist diese Tatsache für die zarte Liebe, die sich zwischen ihnen entspinnt, nicht eine zu große Gefahr?
Ali Shaw spielt mit den Wörtern auf höchstem Niveau. Beschreibungen der Natur, der Landschaft, des Wetters meistert er auf solch grandiose Art und Weise, dass man nur noch denkt “Wow” — wenn einer sein Handwerk über die Maßen hinaus versteht, dann dieser Autor! Natürlich ist “Der Mann, der den Regen träumt” kein einfaches Buch, das man mal eben schnell herunterliest — es fordert bisweilen eine hohe Konzentration, um die Schönheit der Sprache auch vollends auszukosten. Ich würde sogar fast so weit gehen, diesen Roman mit einem gut gereiften, alten Wein zu vergleichen — so kostbar, dass man sich die Sätze wahrlich auf der Zunge zergehen lassen möchte. In diesem Sinne: viel Spaß beim Lesen!
Einziges Manko: Es ist schade, dass der Script 5 Verlag dieses Mal auf den schönen farbigen Schnitt verzichtet hat. Das Silber von “Das Mädchen mit den gläsernen Füßen” war wirklich einen Hingucker wert!
Dir gefällt dieses Buch? Dann kannst du auch “Das Mädchen mit den gläsernen Füßen” lesen, der erste (vollkommen unabhängige) Roman von Ali Shaw. Eine beinahe so gute Alternative — gerade auf die Sprache bezogen — ist für Jugendliche/Erwachsene “Fürchte dich nicht” von Tahereh Mafi oder für Erwachsene der Autor Carlos Ruiz Zafón mit all seinen Werken.
Bibliografische Angaben:Verlag: Script5 ISBN: 978-3-8390-0146-2 Erscheinungsdatum: 16.Januar 2013 Einbandart: Hardcover Preis: 18,95€ Seitenzahl: 336 Übersetzer: Sandra Knuffinke Originaltitel: "The man who rained" Originalverlag: Atlantic Books Englisches Originalcover:
Trailer zum Buch:
Kasimiras Bewertung:
(5 von 5 möglichen Punkten)
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