“Hunting November” von der amerikanischen Autorin Adriana Mather, die außerdem auch Schauspielerin und Filmproduzentin ist, ist der zweite und letzte Teil einer Thriller-Reihe. Nachdem November die herausfordernde Zeit im Internat überlebt hat, verlässt sie dieses um sich gemeinsam mit Ash auf die Suche nach ihrem verschwundenen Vater zu machen. Doch die Welt außerhalb des Internats steckt voller Gefahren und noch immer wird Jagd auf November gemacht. Eine spannende Fortsetzung. Ein Pageturner. Ein höchst abenteuerliches, nervenaufreibendes Leseerlebnis. Für Jugendliche ab 14 Jahren und für Erwachsene.
November hat im Internat einiges durchgemacht. “An dieser Schule geht es mehr ums Überleben als um klassische Lerninhalte, mehr um raffiniert eingefädelte Bündnisse als um Freundschaften. Was ich auf die harte Tour lernen musste, als ich herausfand, dass die mächtigste Familie der Strategia einen Rachefeldzug gegen meinen Dad führt.” (Zitat S.12) Doch nun wird sie das Internat verlassen, Rektorin Blackwood hat dem ihr Einverständnis gegeben. Denn November will sich endlich auf die Suche nach ihrem verschwundenen Vater machen. Ash wird sie dabei begleiten. “Als er angeboten hat, alles stehen und liegen zu lassen, um mir bei der Suche nach meinem Vater zu helfen, klang das zunächst aufregend, sogar romantisch. Jetzt verursacht mir der Gedanke Magenschmerzen.” (Zitat S.17) Denn ihre Suche wird nicht einfach werden. Auch — und besonders — außerhalb der Mauern des Internats ist man November nicht wohlgesonnen. Als sie in ihren Heimatort zurückkehrt, um in ihrem Haus nach Hinweisen zu suchen, die ihr Vater ihr vielleicht hinterlassen hat, bleiben sie und Ash nicht lange unbemerkt…
Das Cover hat Wiedererkennungswert und ähnelt von der Aufmachung passenderweise dem ersten Teil. Zu Beginn hatte ich erst etwas Schwierigkeiten wieder in die Geschichte, die durchgehend aus Novembers Sicht in der Ich-Perspektive geschrieben ist, hineinzukommen. Es sind viele Details, die im vergangenen Band passiert sind, auf die angespielt wird und die man mitunter nicht mehr so genau in Erinnerung hat. An manchen Stellen hilft die Autorin hierbei jedoch in kurzen Zusammenfassungen: “Und jetzt bin ich schon ein halbes Dutzend Mal nur knapp dem Tod entgangen, wurde noch dazu des Mordes beschuldigt, und trotzdem stecke ich jetzt mehr denn je in Schwierigkeiten, weil mein Dad von sogenannten Attentätern und Familien gejagt wird, die einer Geheimgesellschaft angehören. Und die sind natürlich derartig mächtig, dass sie schon seit Tausenden von Jahren das historische Weltgeschehen beeinflussen.” (Zitat S.15) Die Geschichte ist erneut sehr spannend und temporeich erzählt, reicht für mich aber ganz an den ersten Teil heran. Diesmal darf man November auf der Suche nach ihrem Vater begleiten, welches eine Spurensuche von Hinweisen gleicht. Manche
Schlussfolgerungen wirken etwas konstruiert und die Frage, was ihr Vater mit alldem bezweckt, schwebt wie ein großes Fragezeichen über dem Text. Die zwei Hauptcharaktere wirken noch sehr vertraut und rufen einem schnell ins Gedächtnis, warum man sie so beeindruckend fand: November, die das Talent hat, die Bedeutung von Namen herzuleiten und Ash, der die Körpersprache seines Gegenübers perfekt analysieren kann: “Er wartet einige Augenblicke lang auf eine Antwort, aber ich bin zu sehr in meine verworrenen Gedanken verstrickt. Also mustert er mich von Kopf bis Fuß. “Du lehnst dich von mir weg, November, das heißt, du versuchst dich zu schützen. Und du reibst dir mit dem Daumen über die Handfläche, eine Geste der Selbstberuhigung. Ich kann jetzt weiter deine Körpersprache deuten, aber einfach wäre es, wenn du mit mir redest.” (Zitat S.17) Von diesen Besonderheiten hätte ruhig noch ein wenig mehr erzählt werden können;-) Gegen Ende war mir die Auflösung teilweise etwas verworren und nicht immer ganz nachvollziehbar.
Dir gefällt “Hunting November”? Eine gute Alternative ist “Saligia: Das Spiel der Todsünden” von Swantje Oppermann. Ein Internat mit faszinierenden Persönlichkeiten und ein Mord spielen hier die Hauptrolle. Gut könnte ich mir auch die Reihen “Night School” von C.J. Daugherty (hat einige inhaltliche Parallelen!) und “Das Tal” von Krystyna Kuhn vorstellen. Du magst Bücher über Geheimgesellschaften? Sehr passend wären “Die Erwählten von Aranea Hall” von Susanne Gerdom und die “Society” von Maggie Hall. Eine Neuerscheinung, die in einem Internat spielt, ist “Crave” von Tracy Wolff.
Bibliografische Angaben:Verlag: Dressler ISBN: 978-3-7915-0153-6 Erscheinungsdatum: 7.August 2021 Einbandart: Hardcover Preis: 22,00€ Seitenzahl: 432 Übersetzer: Susanne Klein, Anne Brauner Originaltitel: "Hunting November" Originalverlag: Knopf Books for Young Readers Amerikanisches Originalcover:
Trailer zum Buch (auf Englisch):
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(4 von 5 möglichen Punkten)
-------------------------------------- Amerikanisches Cover: Homepage von Penguin Random House
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