Tahereh Mafi — Ich fürchte mich nicht

Tahereh Mafi Ich fürchte mich nicht21. Juli 2014

Ich fürch­te mich nicht” von der ame­ri­ka­ni­schen Autorin Tahereh Mafi ist ein sprach­ge­wal­ti­ges Buch, das so her­aus­ra­gend geschrie­ben ist, dass man sich am liebs­ten sät­ze­wei­se alles unter­strei­chen möch­te! Dazu noch span­nend, mit­rei­ßend und äußerst sinn­lich. Eine Dys­to­pie über das gro­ße Gefühl der Lie­be und die gefähr­li­chen Mecha­nis­men der Macht. Sagen­haft!!! VERGESST “Panem”! VERGESST “Bis(s)”! Lest die­ses Buch! Der ers­te Teil einer Tri­lo­gie. Jetzt neu als Taschen­buch. Für Jugend­li­che ab 14 Jah­ren und Erwachsene.

Eine Welt in der Zukunft, in der die Natur am Ster­ben ist. Es gibt kei­ne Vögel mehr, Blu­men sind eine Sel­ten­heit und die Ozon­schicht wur­de kom­plett zer­stört. Tie­re und Men­schen lei­den an Hun­ger, atmen schlech­te Luft ein und woh­nen in einer Land­schaft, in der es immer weni­ger grün gibt. Die Jah­res­zei­ten sind ver­schwun­den. Mal gibt es im “Win­ter” 30°C und gleich dar­auf wie­der extre­men Schnee­fall. Öffent­li­che Ver­kehrs­mit­tel fah­ren auch nicht mehr und nur noch ein ein­zi­ger Auto­her­stel­ler exis­tiert, der sei­ne Fahr­zeu­ge zu über­teu­er­ten Prei­sen anbie­tet. Ein neu­es Regime strebt nach der Beherr­schung der — in 3333 Sek­to­ren ein­ge­teil­ten — Welt. Es will eine neue Form der Gesell­schaft schaf­fen, in der nur die Stärks­ten über­le­ben, Alte und Kran­ke ein­fach aus­sor­tiert wer­den. Da nichts mehr an die Feh­ler der Ver­gan­gen­heit erin­nern soll, wer­den alle Bücher, alle Kunst ver­nich­tet. Reli­gio­nen wur­den eben­falls aus­ge­merzt, sie haben ohne­hin nichts gebracht. Auch eine neue Spra­che soll geschaf­fen wer­den. In die­ser Welt lebt die 17-jäh­ri­ge Juli­et­te, ein­ge­sperrt in einem Art Irren­haus, von der Gesell­schaft, von ihrer eige­nen Fami­lie ver­sto­ßen. Sie wird behan­delt wie ein Mons­ter. Tahereh Mafi Ich fürchte mich nichtAlle haben Angst vor ihr. Denn Juli­et­te hat seit sie ein klei­nes Kind ist, eine beson­de­re, ihr völ­lig uner­klär­li­che Fähig­keit: Wen sie berührt, dem nimmt sie alle Lebens­kraft. Nun sitzt sie hier seit 264 Tagen und sehnt sich nach Nähe, nach Berüh­run­gen, nach dem Ange­nom­men­sein, das sie nie erfah­ren hat. Bis sie plötz­lich einen neu­en Zel­len­ge­nos­sen bekommt: Adam. Der jun­ge, gut­aus­se­hen­de Mann ver­hält sich zunächst abwei­send, klaut ihr sogar ihr Bett und ihre Decke, so dass sie nachts frie­ren muss. Doch all­mäh­lich kom­men sie sich näher. Adam beginnt Fra­gen zu stel­len, will sie ken­nen­ler­nen und aus ihrem Schne­cken­haus locken. Juli­et­te hat Angst vor der Nähe, Angst vor der Gefahr, die sie für ande­re dar­stellt. Die sie für ihn dar­stellt. Und gleich­zei­tig gibt es für sie nichts Schö­ne­res, als sei­ne Gegen­wart zu genie­ßen. Bis sie bei­de plötz­lich eines Tages frei gelas­sen wer­den und Juli­et­te erfährt, dass Adam nur ein Spit­zel des Regimes ist. Der Sohn des Macht­in­ha­bers des Regimes, der grau­sa­me War­ner, will Juli­et­te als sei­ne Waf­fe miss­brau­chen. Adam soll sie wei­ter bewa­chen. Doch Juli­et­te will sich nicht benut­zen las­sen, sie will mit War­ner nichts zu tun haben. Sie beschließt zu kämp­fen und kann nichts machen gegen ihre auf­kei­men­den Gefüh­le für Adam. Und des­halb rech­net sie am Aller­we­nigs­ten damit, dass es aus­ge­rech­net Adam sein wird, der ihr dabei hilft zu fliehen…

Ich fürch­te mich nicht” ist ein sprach­li­ches Meis­ter­werk! Die Autorin Tahereh Mafi (die übri­gens die Frau von Ran­som Riggs ist, dem Autor von “Die Insel der beson­de­ren Kin­der”) beherrscht es wun­der­bar Gefüh­le zu ver­mit­teln und Atmo­sphä­re zu erzeu­gen. Ihre Spra­che ist außer­ge­wöhn­lich, sie spielt mit den Wör­tern, schafft unfass­ba­re Bil­der und hat eine Ima­gi­na­ti­ons­kraft, die ufer­los ist. Mein per­sön­li­ches High­light unter den Neu­erschei­nun­gen die­ses Jah­res!!! (bezieht sich auf die Hard­co­ver­aus­ga­be, 2012) Toll fin­de ich auch, dass es mal einen dys­to­pi­schen Roman unter der Viel­zahl der aktu­el­len und ver­gan­ge­nen Titel gibt, der eine Haupt­fi­gur hat, die eher einem Mons­ter gleicht und erst lang­sam ent­de­cken muss, dass auch sie es wert ist geliebt zu werden!Lesealternativen

Für alle Fans von lite­ra­risch hoch­wer­ti­gen, aber gleich­zei­tig unheim­lich packen­den Geschich­ten. Ide­al zum Bei­spiel für Leser, denen “Das Mäd­chen mit den glä­ser­nen Füßen” von Ali Shaw gefal­len hat oder dieCas­sia & Ky”-Rei­he von Allie Con­die. “Tri­bu­te von Panem”- und Bis(s)”-Leser selbst­ver­ständ­lich ein­ge­schlos­sen. Und es gibt natür­lich noch die Fort­set­zun­gen: “Ret­te mich vor dir” und “Ich bren­ne für dich”. Sprach­lich beson­ders geschrie­be­ne Bücher ver­fasst auch die deut­sche Autorin Anto­nia Michae­lis.

Bibliografische Angaben:
Schilder was wo wer wannVerlag: Goldmann
ISBN: 978-3-442-47849-1
Erscheinungsdatum: 21.Juli 2014
Einbandart: Taschenbuch
Preis: 9,99€
Seitenzahl: 336
Übersetzer: Mara Henke
Originaltitel: "Shatter me"
Originalverlag: HarperCollins

Amerikanisches Originalcover:
Tahereh Mafi Ich fürchte mich nicht











Trailer zum Buch:
 

Kasimiras Bewertung:

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(5 von 5 mög­li­chen Punkten)

 

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Amerikanisches Cover: Hompepage von Tahereh Mafi

 

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