Bei der Neuerscheinung “Zerbrechliches Herz” von der amerikanischen Autorin Rebecca Serle macht sogleich das schön gestaltete Cover den Leser auf diesen Titel aufmerksam. Ein Roman über Liebe, Herzschmerz und den Alltag an einer Highschool. Mit Bezug zu Shakespeares “Romeo und Julia”. Für Jugendliche ab 12 Jahren.
Kalifornien. Das neue Schuljahr an der Highschool hat soeben begonnen. Rose und ihre zwei besten Freundinnen kommen endlich in die nächst höhere Stufe. Der Schulalltag holt sie rasch ein, jedoch stellt sich für Rose vor allem die eine große Frage: was ist das zwischen ihr und ihrem besten Freund Rob, den sie schon seit Kindertagen kennt? Vor den Sommerferien, als sie sich das letzte Mal gesehen haben, gab es einen seltsamen intimen Moment zwischen ihnen, der ihr seitdem Kopfzerbrechen bereitet. Wochenlang haben sie sich nicht mehr getroffen, weil Rob in einem Sommercamp war. Jetzt scheint alles anders zu sein. Ein abendliches Treffen — ein erstes Date — verändert alles: sie küssen sich zum ersten Mal und eine gemeinsame Zukunft scheint in Reichweite. Bis Julia auftaucht, Roses Cousine, deren Familie vor Jahren wegzog. Julia, die als Kind ihre beste Freundin war. Doch nun ist sie es nicht mehr. Sie nennt Roses Vater einen Verräter und macht sich mit Erfolg an Rob heran, der plötzlich irgendetwas von “so etwas ist mir noch nicht passiert” und er habe sich in sie verliebt, faselt. Was ist damals geschehen mit Roses Familie und der ihres Onkels? Warum sind die Brüder zerstritten? Und welchen Plan verfolgt Julia?
“Zerbrechliches Herz” wird durchgehend aus Roses Sicht erzählt und startet mit einem aufschlussreichen Prolog, in dem es Bezug auf Shakespeares “Romeo und Julia” nimmt. Damals war Romeo unglücklich in eine gewisse Rosalinde verliebt, bis er auf einem Fest jedoch Julia traf und sich rettungslos in diese verliebte. Denn was wäre — so stellt die Einleitung die Frage - wenn hier eigentlich die falsche Liebesgeschichte erzählt worden wäre? Wenn eigentlich Rosalinde (=Rose) Romeos Auserwählte gewesen wäre und Julia sie ihm weggeschnappt hätte? Eine interessante Ausgangssituation, denn der Roman erzählt somit die Geschichte aus Rosalindes alias Roses Sicht. “Zerbrechliches Herz” ist stilistisch dazu passend wie ein Theaterstück aufgebaut und in mehrere Akte und einzelne Szenen eingeteilt. Zu Beginn des Buches konzentriert sich Rebecca Serle sehr auf das Schildern des Highschoolalltags, was mir persönlich ein wenig zu überfrachtet und zu ausführlich war: es wird erzählt, wer was isst, trinkt, welche Fächer belegt werden, wie die Lehrer sind, wie der Unterricht ist. Übliche Zickereien und Banalitäten zwischen den Freundinnen werden beschrieben und die eigentliche Liebesgeschichte kommt erst langsam in Gang. Dann jedoch wird die Geschichte zunehmend interessanter und lässt den Leser miträtseln, wie sie wohl ausgehen wird. Gegen Ende entsteht eine unerwartete Tiefe und die Bedeutung der Freundschaft zwischen Rose und ihren Freundinnen bekommt einen besonderen Wert.
Lesealternativen sind — ausgehend von einer intriganten Person, die das Leben der Hauptfigur durcheinander bringt — “Spring in den Himmel” von Lotte Kinskofer, “Die Besessene” von S.B. Hayes, “Du denkst, du weißt, wer ich bin” von Em Bailey oder “Böse, böse” von Elizabeth Woods. Für Jugendliche ab 16/Erwachsene wären auch folgende zwei Titel zu empfehlen: “Böses Mädchen” von Amélie Nothomb und “Die Wahrheit über Alice” von Rebecca James.
Bibliografische Angaben: Verlag: Baumhaus ISBN: 978-3-8339-0282-6 Erscheinungsdatum: 16.Mai 2014 Einbandart: Hardcover Preis: 12,99€ Seitenzahl: 272 Übersetzer: Alexandra Rak Originaltitel: "When you were mine" Originalverlag: Simon & Schuster UK Amerikanisches Originalcover:
Kasimiras Bewertung:
(3,5 von 5 möglichen Punkten)
--------------------------------------------------------------------------------- 2.Bild v.o.: © Simone Hainz/pixelio.de Amerikanisches Cover: Homepage von Simon & Schuster UK